Brückenfest Darchau – Keine Teilnahme der BI

Okt 1, 2022
Tanja - Brücke zur Zukunft

Wir hatten geplant, zum Tag der Deutschen Einheit am 03.10.2022 mit einem eigenen Stand am Brückenfest in Darchau teilzunehmen, Ende Juli 2022 einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde Amt Neuhaus gestellt und positive Rückmeldung erhalten. Anlässlich eines Telefonats mit Herrn Gehrke, dem Bürgermeister der ausrichtenden Gemeinde Amt Neuhaus vom 12.09.2022, haben wir unseren Antrag auf Teilnahme in diesem Jahr allerdings zurückgezogen.

Herr Gehrke hat uns im Vorfeld darüber informiert, dass ein Antrag auf Ausschluss unserer Bürgerinitiative bei ihm gestellt worden sei. Die Entscheidung darüber werde erst am 29.09.2022, also vier Tage vor dem Brückenfest, getroffen. Er selbst bedaure den Antrag und sei – genau wie der Vorsitzende des Fördervereins Brücken bauen e. V. Herr Sohst – der Meinung, dass unsere BI das Recht habe, auf dem Brückenfest mit einem Stand vertreten zu sein. Es gebe allerdings einige starrköpfige und uneinsichtige Personen, die das nicht so sähen.

Da schon vorher im Blog von Hans-Herbert Jenckel ( https://blog-jj.com/2022/07/29/ist-die-elbbrucke-ein-fall-fur-den-klimawandel-in-jedem-fall/ ) von einem Vorstandsmitglied des Fördervereins Brücken bauen e. V. heftig gegen unseren geplanten Stand beim Brückenfest polemisiert wurde, waren wir auf mögliche Hindernisse vorbereitet und hatten besprochen, wie wir uns dann verhalten wollten.

O-„Ton“ eines Vorstandsmitglieds des Fördervereins Brücken bauen e. V. im Blog von Hans-Herbert Jenckel:

Dieses Brückenfest (die BI meidet sogar diese seit Jahren eingebürgerte Bezeichnung der Veranstaltung wie der Teufel das Weihwasser, nennt es in ihrem Newsletter: das „sogenannte“ Brückenfest) hebt die besondere Bedeutung dieser Brücke für unsere Region, vornehmlich für die Einwohner der Gemeinde Amt Neuhaus, hervor.
Es werden die Fortschritte in dem Planungsverfahren gefeiert, der Freudefaktor über den Erfolg des Angehens steht bei den Teilnehmern und auch bei den Besuchern eindeutig im Vordergrund.
Das, was ich in meinen Kommentaren anprangerte, ist diese beispiellose Instinktlosigkeit der BI, an dieser einzig der Brücke ehrerweisenden Veranstaltung teilnehmen zu wollen und die Dienste der engagiert und motiviert ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren, die durch einige Mitglieder der BI mit dem Pauschalurteil von Bequemlichkeit (kann auch hier im Blog nachgelesen werden) behaftet wurden und werden, in Anspruch zu nehmen und dadurch natürlich auch von den Spendengeldern zu profitieren.
Eine Parabel: Können Sie sich vorstellen, lieber Herr Berg, dass bei einer denkbaren Veranstaltung mit dem Thema „Keine Macht den Drogen“, finanziert und organisiert von Eltern drogenabhängiger Kinder, ein Info-Stand betrieben werden könnte, an dem die Freigabe von Cannabis gefordert wird?
Respekt und Toleranz drücken sich doch nicht erst in der Akzeptanz des Handelns seiner Mitbürger aus, Respekt und Toleranz setzen viel früher ein (sollten sie jedenfalls), indem man durch eigene Handlungen Werte und Gefühle, die Ehre eines anderen nicht verletzt.
Und deshalb bin ich der falsche Adressat für Ihre Fragen und Feststellungen, lieber Herr Berg.
Die BI „Ja zur Fähre, nein zur Brücke“ wird, sollte sie mit einem Informationsstand an dem Brückenfest teilnehmen, die Gefühle vieler der dort lebenden Menschen (Organisatoren als auch Besucher) verletzen, es wird eine Grenze überschritten werden, die einer Kränkung sehr nahe kommt.
Wenn Sie jemand in dieser Angelegenheit an den Moral-Pranger stellen wollen, dann wenden Sie sich bitte an die BI Ja zur Fähre, nein zur Brücke, z. B. an Herrn Kirst-Thies.
Mir ist übrigens nicht bekannt, ob und wie die Verwaltung der Gemeinde Amt Neuhaus über den Antrag der BI entschieden hat. Ich lasse mich überraschen.

https://blog-jj.com/2022/07/29/ist-die-elbbrucke-ein-fall-fur-den-klimawandel-in-jedem-fall/#comment-17600

Unsere BI will keinesfalls giftige Auseinandersetzungen an dem Tag provozieren, an dem die Wiedervereinigung Deutschlands und u. a. die Meinungsfreiheit in den neuen Bundesländern gesamtdeutsch gefeiert werden, sondern nur ihre Sicht auf eine verkehrspolitisch sinnvolle sowie klima- und umweltgerechte Elbquerung zur Diskussion stellen. Dies scheint wegen einiger starrköpfiger und uneinsichtiger Menschen aus dem Umfeld des Fördervereins Brücken bauen e. V. derzeit noch nicht möglich zu sein und ist ein Grund, weshalb wir unseren Antrag auf Teilnahme am Brückenfest zurückgenommen haben. Weitere Gründe bestehen darin, dass wir dem Rat der Gemeinde Amt Neuhaus keine Zerreißprobe (über die Meinungsfreiheit entscheiden zu müssen) zumuten wollten und wir erst wenige Tage vor der Veranstaltung Klarheit über unsere Teilnahme gehabt hätten. Eine sinnvolle Vorbereitung mit extra auf die Veranstaltung zugeschnittenen Bannern und Flyern ist da kaum möglich.

Wir bedauern, dass einige Mitarbeiter:innen bzw. Repräsentant:innen der Gemeinde Amt Neuhaus wegen der Selbstverständlichkeit freier Meinungsäußerung in einer Demokratie großem Druck ausgesetzt waren, und bedanken uns für ihre klare Haltung.

Wir werden dies Geschehen um das Darchauer Brückenfest 2022 zum Ansporn nehmen, im nächsten Jahr auch in der Gemeinde Amt Neuhaus präsenter zu sein und für sinnvolle, zukunftsgerichtete Mobilität in der niedersächsischen Elbtalaue vor Ort zu werben.