Ja zur Fähre - nein zur Brücke!
Seit 2001 wehren wir uns gegen den Bau einer Brücke über die Elbe, zwischen Neu Darchau (Samtgemeinde Elbtalaue, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen) und Darchau (Amt Neuhaus, Landkreis Lüneburg). Wir fordern den Erhalt der bestehenden Fährverbindung und den Schutz des Biosphärenreservats Elbe.
Aktuelles / Termine
Ja zur Fähre – Nein zur Brücke
Wir erleben seit geraumer Zeit Versuche, die Verkehrswende auszubremsen. Dabei werden der Autoverkehr systemisch begünstigt und der Ausbau der Bahn und des öffentlichen Verkehrs in der Region behindert. So betreibt auch der Landkreis Lüneburg die Rückwärtsbewegung. In der dünn besiedelten Region der Gemeinden Amt Neuhaus und Neu Darchau im UNESCO-Biosphärenreservat will er den Bau einer…
Mehr lesenUngeheurer Vorgang beim Hafenfest Neu Darchau
In der bisher weitgehend faktenfreien Befürwortung des Brückenprojekts wird nun ein in der Schifffahrt übliches Begrüßungszeremoniell als Zusammenbruch der örtlichen Verkehrsinfrastruktur aufgeblasen. Am vergangenen Wochenende wurde der historische Raddampfer aus dem benachbarten Lauenburg zum Hafenfest in Neu Darchau erwartet. In einer kurzen Begrüßungstour ist die Fähre Tanja dem betagten Dampfer zu einer gemeinsamen Hafeneinfahrt doch tatsächlich…
Mehr lesen4. Dezember 2024
Mitgliederversammlung (nicht öffentlich), 18.00 Uhr im Elbstübchen, Hauptstraße 9, 29490 Neu Darchau
Fährbinden statt Betonbrücken bauen
Warum sind wir der Meinung, dass eine Fährverbindung zur anderen Elbseite in unserem Ort bzw. in der Region zwischen den Elbbrücken von Dömitz und Lauenburg für die Elbquerung ausreicht?
Keine verkehrspolitische Notwendigkeit
Der für uns wichtigste Punkt ist, dass es seit der Fertigstellung der Dömitzer Brücke Ende 1992 keine verkehrspolitische Notwendigkeit mehr für eine weitere überregionale Brücke in unserer Region gibt. Eine nur regionale Elbbrücke als Verbindung zweier Kreisstraßen wäre hinsichtlich des Kosten-Nutzen Verhältnisses deutlich überdimensioniert. Wir haben auf 63 Flusskilometern zwei Elbbrücken und zwei Autofähren. Eine dritte Elbbrücke ist seit dieser Zeit nicht mehr im öffentlichen Interesse.
Fährbinden heißt Klimaschutz
In einer Zeit, in der unsere Enkel und Kinder gegen die schon weit fortgeschrittene Klimakrise demonstrieren, in der die Polkappen abschmelzen, die Meeresspiegel ansteigen und extrem Wetter gehäuft immense Schäden hinterlassen, können wir Menschen nicht einfach so weitermachen wie bisher. Großen Teilen der Wirtschaft und der Politik ist dies jetzt auch deutlich geworden.
Fährbinden schützt die Umwelt
Im Biosphärenreservat niedersächsische Elbtalaue leben wir in einer von der Natur bevorzugten wunderschönen Landschaft, die wir Menschen aufgrund der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht so planiert haben wie anderswo.
Ist eine weitere Verdichtung und Planierung des Naturraums an dieser Stelle tatsächlich notwendig, verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet?
Argumente gegen die Brücke
Es ist schon erstaunlich mit welcher Beharrlichkeit einflussreiche Personen des Landkreises Lüneburg aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung am Bau einer Elbbrücke festhalten, die seit der Fertigstellung der Dömitzer Elbbrücke am 18.12.1992 verkehrspolitisch für den überregionalen Verkehr nicht benötigt wird.
Auf 63 Flusskilometern der Elbe haben wir zwischen Lauenburg und Dömitz in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg in einem dünn besiedelten Landstrich zu beiden Seiten der Elbe zwei Brücken als Bindeglied zwischen Bundesstraßen und zwei Autofähren zur Elbquerung.
Eine dritte Elbbrücke in der Region als Verbindung zweier Kreisstraßen ist unserer Meinung nach in vielerlei Hinsicht völlig überdimensioniert und im öffentlichen Interesse abzulehnen.
Sie ist
- verkehrspolitisch nicht notwendig
- viel zu teuer
- die Kreishaushalte mit den jährlichen Unterhaltungskosten überfordernd
- umweltgefährdend
- das wirtschaftliche Potenzial der Elbtalaue schädigend
- die Lebensqualität der Anwohner*innen einschränkend
Aber lesen Sie unsere ausführlicheren Argumente im Folgenden:
Vom Brückenbau Betroffene
Die Orte Neu Darchau und Darchau sind weit entfernt. Und wenn jemand unter negativen Folgen des Brückenbaus zu leiden habe, dann allenfalls die Einwohner*innen dieser beiden Orte, so mögen manche denken. „Weit gefehlt!“, stellen wir klar. Darchau und Neu Darchau sind überall!
Die Brückenpläne zu beerdigen und den Menschen durch verbesserte Fährangebote in Bleckede und Neu Darchau zu helfen hätte schon vor Jahren geschehen müssen. Ein Stopp der Pläne zum Bau der Elbbrücke ist im öffentlichen Interesse.
Fehlende Wirtschaftlichkeit
Die Elbbrücke wäre wirtschaftlich blanker Unsinn. Als bisher einzigem Projekt wurde dies durch den Bund der Steuerzahler schon vor Baubeginn bestätigt. Die Brücke kostete mehr als sie jemals nützen würde. Und dabei sind Kostensteigerungen noch gar nicht eingerechnet …
Pendelnde und Elbbrücke
Die Brückenbefürwortenden führen als Argument für die Notwendigkeit einer dritten Elbbrücke oft die längeren Fahrzeiten der Pendler durch Wartezeiten bei der Fähre oder Umwege bei Ausfall der Fähren an.
Es ist richtig: Die Fahrt zur Arbeit mit der Fähre dauert etwas länger als über eine Brücke. Aber wenn man die Schäden, die diese Brücke und die zuführenden Straßen der Umwelt, den anliegenden Gemeinden, dem Klima, der Gesundheit der Menschen und dem Geldbeutel der kostentragenden Kreise dagegenrechnet, dann schmelzen diese paar Minuten auf ein Nichts zusammen.
Schönheit des UNESCO-Reservats Elbtalaue erhalten!
Unsere Elbtalaue
Ausführliche Text folgen hier in Kürze.
UNESCO-Reservat
BI "Ja zur Fähre - Nein zur Brücke e. V.
Unsere Bürgerinitiative besteht seit 2001, als der Landkreis Lüneburg das erste Raumordnungsverfahren zur Elbbrücke mit der landesplanerischen Feststellung abschloss und die Vorbereitungen zum Planfeststellungsverfahren begannen. Sie nannte sich damals „Bürgerinitiative Brückenbau Neu Darchau“.
Ab der zweiten Jahreshälfte 2004, vor der zweiten Auslegung der Unterlagen für die Planfeststellung, gab sich die BI den heutigen Namen: „Bürgerinitiative Ja zur Fähre – Nein zur Brücke“. Wir wollten damit deutlich machen, dass wir in erster Linie für und erst in zweiter Linie gegen etwas sind. Die Gründe für den Erhalt und die Pflege des sensiblen Naturraums der Niedersächsischen Elbtalaue sind mit dem zunehmendem Artensterben und der Sichtbarkeit der menschenverursachten Klimakatastrophe heute noch drängender geworden. Der drei Jahre währende Bau eines verkehrspolitisch nicht notwendigen Brückenkolosses und nachfolgende weitere Straßenbauarbeiten werden den Erfordernissen der heutigen Zeit nicht gerecht.
Unser Verein
Bisher war unsere BI locker, ohne feste Struktur organisiert. Das haben wir am 08. September 2022 geändert und uns die Struktur eines Vereins gegeben, auch um in möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen besser gewappnet zu sein.
Unser Vorstand
- Heike Thies (1. Vorsitzende, kom.)
- Stefan Fabian (2. Vorsitzender)
- Volker Sauerland (Kassenwart)
- Joachim Löbe (stellvertr. Kassenwart)
- Ludger Klus (Schriftführer)
- Pressesprecherin: Heike Thies
Die laufende Arbeit unserer Bürgerinitiative „Ja zu Fähre – Nein zur Brücke e. V.“ wird von einem Koordinationsteam einschließlich des Vorstands organisiert, das je nach aktuellen Erfordernissen in zwei- bis mehrwöchigen Abständen trifft.
Mitglied werden
Wenn Du auch der Meinung bist, dass in der Zeit des menschenverursachten Artensterbens und der Klimakatastrophe schützenswerte Gebiete wie die niedersächsische Elbtalaue nicht durch verzichtbare Straßeninfrastrukturprojekte weiter zerschnitten und stark beeinträchtigt werden dürfen, freuen wir uns, dich als Mitglied oder – wenn du weiter weg wohnst – als Fördermitglied begrüßen zu dürfen. Je mehr wir werden, desto stärker die Aussicht auf Erfolg.