Was war denn das? Da stimmen CDU, FDP und AFD im Verkehrsausschuss des Lüneburger Kreistages gemeinsam miteinander gegen ein zukunftsorientiertes, ökologisches Verkehrskonzept für die Elbquerung von Bleckede nach Neu Bleckede, eine elektrisch oder mit Wasserstoff angetriebene Elbfähre. Warum? Corona-Geldknappheit. Merkwürdig, merkwürdig. Zur viel größeren Geldausgabe einer nicht notwendigen dritten Elbbrücke in der Region sind diese Fraktionen aber trotz der Corona-Geldknappheit bereit.
Vom Koalitionspartner im Kreistag, der SPD, gab’s kräftig auf die Socken. Von den Grünen sowieso. Da rudert die CDU – ganz ökologisch mit Armkraft – erstmal wieder zurück. Eine endgültige Entscheidung soll auf der nächsten Lüneburger Kreistagssitzung Mitte Juni 2020 fallen. Wir sind gespannt. Kopfschüttelnd. Würde doch eine größere, auf die Zukunft ausgerichtete neue Fähre die Situation der Neuhauser Pendler*innen weiter entspannen.
Der Druck des Koalitionspartners SPD, aber auch aus der eigenen Partei und anderen Bereichen der regionalen Öffentlichkeit auf Landrat Böther war wohl zu groß. Das Ergebnis der Sitzung des Lüneburger Kreistags vom 15.06.2020:
Im Mobilitätsausschuss waren sich die Parteien bereits einig, jetzt (Montag 15. Juni 2020) hat auch der Kreistag zugestimmt. Die Entscheidung: Die Neuanschaffung einer Fähre zwischen Bleckede und Neu Bleckede soll weiter geprüft werden. Die alte Fähre zu ertüchtigen bleibt ebenfalls eine Option. Ein Rechtsanwaltsbüro erhält den Auftrag, gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg einen Berater zu finden, der diese Aufgabe übernimmt und den gesamten weiteren Prozess begleitet.
Pressemitteilung des Landkreises Lüneburg – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – vom 18. Juni 2020
Die Pendler*innen aus der Gemeine Amt Neuhaus dürfen weiter auf eine Autofähre hoffen, die mit einem zukunftsfähigen Antrieb ausgestattet ist und mehr als nur 9 Autos transportieren kann. Die Elbfähre Tanja in Neu Darchau kann immerhin 21 Autos mitnehmen.