Neue Erkenntnis

Jun 9, 2020
Katemin

Der Vorsitzende des “Fördervereins Brücken bauen e.V.” Marko Puls und der CDU-Politiker Wilhelm Kastens (ebenfalls Mitglied im Förderverein) aus dem Landkreis Lüneburg haben eine späte Einsicht gewonnen: Häuser der neu zu bauenden Straßentrasse, die auf Neu Darchauer Seite zur geplanten Brücke führen soll, müssen vermutlich abgerissen werden. Oder die Anwohner*innen müssen die Trasse direkt vor ihrem Zaun ertragen.
“Was sie bisher nicht gesehen hatten, ist die Tatsache, dass in dem Bereich Häuser liegen, die für das Projekt vermutlich weichen müssten oder an denen die Straße unmittelbar am Zaun vorbeigehen wird“, so die Elbe Jeetzel Zeitung in einem Artikel vom 04.06.2020 über den Zeitplan des Brückenbauprojekts.

Bislang hatten Herr Puls und der Förderverein dieses Faktum vehement abgestritten: “Es ist eine Ortsumgehung geplant, und die Anbindung an die Landesstraßen 231 bzw. 232 soll auf einem kurzen Teilstück – innerhalb einer breiten Brachfläche – erfolgen“, so in einem Leserbrief der EJZ vom 7.3.2020. Auf der Homepage des Fördervereins kann man trotz der neuen Einsicht bis heute (09.06.2020) noch lesen: “Auf dem Bild der geplanten Trassenführung ist zu erkennen, das die Anbindung an die Kateminer Hauptstraße über eine nicht bebaute Fläche (zwischen der gelben und roten Linie) führen kann”.

Homepage Förderverein Brücken bauen /Aktuelles

Der neuen Erkenntnis zum Trotz kann Herr Puls immer noch nicht verstehen, dass “die geplante Straßentrasse in Katemin nicht nur auf Gefallen stößt“. Wir empfehlen Herrn Puls und allen Brückenbefürworter*innen einmal eine Phantasiereise in die Zeit des zu erwartenden dreijährigen Brückenbaus anhand der Erfahrungen beim Bau der Dömitzer Brücke zu machen. Diese – aus unserer Sicht verkehrspolitisch notwendige Brücke – wurde in weiterer Entfernung zu den nächsten Ortschaften gebaut.

Man stelle sich vor: “Rund 1000 Arbeiter waren von 1991 bis 1992 fast täglich auf der Baustelle, um das vertraglich festgehaltene Fertigstellungsdatum einhalten zu können.” (Schweriner Volkszeitung Online vom 18.12.2017)
Man stelle sich vor: Schaffung von Behelfszufahrtswegen für die Lastwagen, Bagger, Kräne, Schwertransporter in Katemin und Darchau, im Biosphärenreservat, …, drei Jahre lang.
Und alles für eine Brücke, die verkehrspolitisch für den überregionalen Verkehr nicht notwendig und für einen Landkreis in jeglicher Hinsicht mehr als überdimensioniert ist.

Da kann man nicht verstehen, dass “die geplante Straßentrasse in Katemin nicht nur auf Gefallen stößt“? Wir hätten Verständnis dafür, wenn alle diese Brücke nicht wollen. In Katemin und überall. Nicht nur in der Elbtalaue.